Anabole Steroide – Droge oder Aufbaupräparat?

Als Anabolika werden künstlich hergestellte Substanzen bezeichnet, welche den Muskelaufbau fördern. Der bekannteste Vertreter von Anabolika sind anabole Steroide. Der chemische Aufbau von diesen Steroiden bildet quasi den körpereigenen Stoff Testosteron ab – das typisch männliche Sexualhormon. Anabole Steroide sorgen für größere Muskeln, einen strammen Körper, eine tiefe Stimme, Haarwuchs. Die Nachfrage ist sehr hoch und trotzdem wissen viele Menschen wenig über die Wirkungen und Nebenwirkungen dieser Substanz.

Weshalb nimmt man solche Substanzen ein, respektive welchen Nutzen verspricht man sich davon?

Aufgekommen im Spitzensport als Doping-Substanz, werden Steroide heutzutage oft im Fitnessbereich eingenommen, um einen schnelleren und umfangreicheren Muskelaufbau zu erlangen. Im Bodybuildingbereich ist es ebenfalls verbreitet. Infolge eines verstärkten Körperwahrnehmungsgefühls bei jungen Männern und wichtiger gewordenen ästhetischen Ansprüchen an das eigene Aussehen werden ebenfalls viele Steroide konsumiert.

Ob es ein Körperkult ist, der auf dem eigenen Anspruch basiert, oder ob es eher dem Ziel dient, dem anderen Geschlecht zu gefallen – oder aufzufallen, ist nicht ganz klar. Was aber klar ist: Das Geschäft mit Steroiden ist ein Milliardengeschäft. Die Nachfrage ist sehr hoch und nimmt stetig weiter zu. Allerdings gibt es Nebenwirkungen, die sehr schädlich sind und nicht außer Acht gelassen werden sollten.

Nebenwirkungen

Es gibt zahlreiche körperliche, wie auch psychische Reaktionen, welche durch die Einnahme von synthetisch nachgebildetem Testosteron entstehen können. Auf längere Sicht können diese Reaktionen bleibende Schäden verursachen, welche nicht zu unterschätzen sind:

So wird das Herz-Kreislauf-System angegriffen, welches mit einem erhöhten Herzinfarktrisiko einhergeht. Es können Leberschäden auftreten, Wachstumsstörungen bei Jugendlichen sowie eine Vermännlichung oder Verweiblichung des Körpers – so können den Männern Brüste wachsen oder Frauen können übermäßigen Haarwuchs oder eine tiefere Stimme bekommen. Der Körper reagiert auf von außen zugeführte Steroide mit komplexen, natürlichen Abwehrmechanismen, welche diese Umkehr der ursprünglichen Wirkung auslösen können.

Die psychischen Auswirkungen sind ebenso bedenklich, so kommt es bei der Einnahme zu Gefühlsschwankungen, Gereiztheit, schwächere Gedächtnisleistungen, geringere Libido (Sexualtrieb) bei Männern und erhöhte Libido bei Frauen und zudem macht es abhängig. Es ist wie bei einer Droge – einmal eingenommen über eine längere Zeit, werden Sie kaum mehr davon loskommen, da der Körper die Substanz nachfragt.

Körperkult, Ästhetik und Äußerlichkeiten

Unsere Gesellschaft, welche zunehmend den Fokus auf Äußeres legt, fördert die Einnahme von Steroiden noch – besonders bei Männern. Ein Mann soll stark, erfolgreich, leistungsstark sein und darüber hinaus auch noch gut aussehen. So greifen viele zu der Dose mit den Pillen, oder sie lassen sich sogar eine Spritze direkt in den Muskel setzen. Ähnlich wie der Körperkult bei den Frauen geschieht mit hohen Anforderungen an einen ästhetischen, gut trainierten und wohl definierten Körper, sind immer häufiger auch Männer von diesem Phänomen betroffen. Es ist infrage zu stellen, inwieweit solche Tendenzen sinnvoll sind und wie sehr man diesen Idealbildern folgen möchte. Wie Sie sich auch entscheiden, eine Einnahme von diesen Substanzen ist höchst bedenklich.

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